Marienkäfer

Der Siebenpunkt-Marienkäfer

Der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) kann am besten am pechschwarzen Kopfschild erkannt werden. Ein weiteres Merkmal ist der siebte schwarze Punkt, der nach vorne von zwei weißen, dreieckigen Flecken flankiert wird. Der Halsschild ist bis auf die weißen vorderen Ecken schwarz gefärbt. Auf dem schwarzen Kopf befinden sich an der Innenseite der schwarzen Facettenaugen zwei weiße Punkte.
Die Weibchen legen ihre Eipakete nach der Paarung in der Nähe von Blattlauskolonien ab.

In Abhängigkeit von der Temperatur schlüpfen die Larven nach 5 – 8 Tagen. Sie sind dunkel gefärbt und haben an der Seite zwei deutlich getrennte orangene Flecken. Nach dem Schlüpfen beginnen sie sofort mit dem Vertilgen von Blattläusen.
Nach zwei bis vier Wochen, wiederum abhängig von der Temperatur, verpuppen sich die Larven. Das Puppenstadium dauert 4 – 9 Tage.
Dann schlüpft der Marienkäfer, der zunächst noch hell gefärbt ist und einige Zeit benötigt, um seine endgültige Färbung und Punkte auszubilden. Der Käfer macht dort weiter, wo die Larve aufgehört hat: Er frisst Blattläuse in großer Menge. 

In der Regel kommt es zu zwei Generationen pro Jahr. Die Überwinterung erfolgt in Kolonien am Boden zwischen Moos, Gras oder Laub. Die Käfer leben im Durchschnitt ein Jahr mit einer Überwinterung.

Marienkäfer schmecken bitter warnen mit ihrer roten Farbe ihre potentiellen Fressfeinde, wie z.B. die Vögel.

Der Asiatische Marienkäfer

Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) wurde erstmals 2002 in Deutschland gesichtet. Charakteristisches Merkmal ist das „W“ auf dem Kopfschild.
Die Larve ist schwarz und hat eine durchgehende Reihe orangene Flecken am seitlichen Rand.
Die Puppe vom Asiatischen Marienkäfer-

Die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer verläuft wie beim Siebenpunkt und dauert unter guten Bedingungen rund drei Wochen. Es kommt zu mehren Generationen pro Jahr. Die Käfer können im Extremfall bis drei Jahre alt werden. Überwintert wird in Kolonien.

Der Asiatische Marienkäfer hat eine sehr variable Färbung von orange bis dunkelrot und mit bis zu 19 schwarzen, unregelmäßig geformten Punkten. Und dann gibt es noch die melanistische Form mit schwarzen Flügeldecken und zwei oder vier recht große orangene oder rote Punkte.

Siebenpunkt versus Asiatischer Marienkäfer

Der Asiatische Marienkäfer vertilgt die fünffache Menge an Blattläusen (250) im Vergleich zum Siebenpunkt (50). Der Siebenpunkt kann die gefressenen Blattläuse aber besser in Fettreserven umsetzen. Der Asiatische Marienkäfer frisst bei Blattlausmangel auch Eier und Raupen von Schmetterlingen oder Gallmücken, sowie die anderer oder der eigenen Marienkäferart. Laborversuche zeigen, dass die Larven des Asiatischen Marienkäfers die von Siebenpunkt fast immer besiegen. K.o. durch auffressen.

Der Asiatische Marienkäfer kann in der Hämolymphe Träger von Mikrosporidien sein, gegen die er immun ist. Der Siebenpunkt hingegen verfügt nicht über diese Immunität und stirbt, wenn er die vom Asiatischen Marienkäfer ausgeschiedenen Mikrosporidien aufnimmt.

Beide Marienkäfer-Arten können von Hesperomyces virescens befallen werden, ein Pilz, der als Parasit ausschließlich Marienkäfer befällt und den Panzer der Käfer durchdringen kann. Infizierte Marienkäfer zeigen eine erhöhte Sterblichkeitsrate. 

Quellen: Der asiatische Harlekin-Marienkäfer hat Europa erobert; Marienkäfer – Wikipedia